Tauschen als alternative Konsumform im urbanen Raum? Kulturelle Praxen und Perspektiven im Umgang mit Überfluss und Konsumgütern am Beispiel von Kleidertauschpartys in Regensburg
Abstract
Sharing Economy, kollaborativer Konsum, Nutzen statt Besitzen – diese Bezeichnungen beschreiben den gemeinsamen, meist kostenlosen Gebrauch von Dingen und gewinnen innerhalb des Konsumbereichs seit einigen Jahren an Popularität. Doch wie lässt sich diese Entwicklung konkret gesellschaftlich verorten? Der vorliegende Beitrag gewährt mithilfe einer teilnehmenden Beobachtung Einblicke in die Praktiken und Strukturen einer Kleidertauschveranstaltung in Regensburg und deckt mittels eines Leitfadeninterviews vor allen Dingen individuelle Verhaltensweisen sowie Wahrnehmungsweisen über Konsum und Überfluss auf. Dabei stellt sich heraus, dass eine soziale Innovation wie das Kleidertauschen nicht einfach nur als nebensächlicher Zeitvertreib, sondern als komplexer Ausdruck sozialer sowie kultureller Phänomene dient.